Zusammenfassung:
Berichtet wird über zwei Fälle von High-Flow-Priapismus als Folge einer arteriokavernösen
Fistel nach stumpfem perinealen Trauma. Die Diagnose umfaßte eine Blutgasanalyse aus
den Corpora cavernosa und eine Angiographie der Stromgebiete der Arteriae iliacae
internae. Die Therapie bestand in der superselektiven Embolisation der beteiligten
Arterien mittels Mikrospiralen. Der erste Bericht beschreibt den Fall eines 29jährigen
Mannes mit einem seit 43 Stunden vor Aufnahme bestehenden Priapismus, bei dem konservative
und operative Maßnahmen zu keiner anhaltenden Besserung geführt hatten. Nach Embolisation
beider traumatisierter Arteriae bulbourethrales kam es zu einer raschen Detumeszenz.
6 Monate nach diesem Eingriff berichtet der Patient über eine ungestörte erektile
Funktion. Im zweiten Bericht wird der Fall eines 11jährigen Jungen aufgezeigt, der
sich mit einem seit 9 Tagen bestehenden Priapismus vorstellte. Nach Versagen konservativer
Maßnahmen führte bei angiographisch nachgewiesener Verletzung der Verschluß der rechten
Perinealarterie und der Arteria bulbourethralis beidseits zu einer sofortigen Detumeszenz.
In der jetzt 4 Monate dauernden Nachsorge besteht ein normales Erektionsverhalten.
Die beschriebenen Fälle demonstrieren die Notwendigkeit einer angiographischen Diagnostik
in Embolisationsbereitschaft bei Vorliegen eines posttraumatischen High-Flow-Priapismus
nach Fehlschlagen einer konservativen Therapie.
Abstract
We report 2 cases of high-flow priapism following perineal trauma. Diagnosis included
blood gas analysis from the corpora cavernosa and angiography of the internal iliac
arteries showing arteriocavernous fistula in both patients. Treatment included superselective
embolization of the involved arteries using a microspiral. The first patient was a
29-year-old man with priapism for 43 hours prior to admittance. Conservative treatment
remained unsuccessful and embolization of both bulbourethral arteries led to rapid
recovery. At 6 months follow-up erectile function was normal. In the second case,
an 11-year-old boy presented with priapism for 9 days. Conservative treatment failed
and the angiogram showed an injury of the right perineal artery. After embolization
of this vessel and both bulbourethral arteries, the patient had immediate detumescence.
He made an uneventful recovery and erectile function was normal at 4 months follow-up.
Both cases demonstrate the benefit of angiography with potential superselective embolization
in posttraumatic high-flow priapism after unsuccessful conservative treatment.
Key words:
High-flow priapism - Perineal trauma - Angiography - Superselective embolization